Erstanamnese
Der Begriff „Anamnese“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Gedächtnis, Rückerinnerung. Die Erstanamnese ist ein intensives Gespräch, indem eine ganzheitliche Aufnahme des Krankheitsbildes stattfindet. Der Austausch kann bis zu zwei Stunden dauern. Der Therapeut sammelt durch aufmerksames Zuhören, zielgerichtete Fragen und Wahrnehmung der Körpersprache vielschichtige Informationen. Weitere Faktoren, wie z.B. Kindheitserlebnisse, Partner- und Familienbeziehungen, Umwelteinflüsse und erbliche Belastungen ergänzen die Krankenbiographie des Patienten.
Die homöopathische Anamnese steht am Anfang jeder Behandlung. Bei der chronischen bzw. konstitutionellen Behandlung werden länger bestehende Beschwerden und Krankheiten behandelt, wie z.B. Asthma, Neurodermitis, mangelnde Lebensfreude, Ängste, Depressionen, Entwicklungsstörungen, Allergien, wiederkehrende Infekte, Rheuma usw.
Am Anfang dieser Behandlung steht die homöopathische Erstanamnese. Die akute Behandlung bezieht sich auf alle akut und heftig einsetzenden Krankheiten und Vorfälle, wie z.B. Fieber, Husten, Ohrenschmerzen, Schock, Verletzungen, Entzündungen usw. Auch bei der akuten Anamnese sind für den Homöopathen die Besonderheiten des jeweiligen Krankheitsfalles von größter Bedeutung. Es gibt oft einen persönlichen Auslöser (Ärger, Kummer, Wetterumschwung, Überanstrengung etc.) für die Krankheit. Im Anschluss an die Anamnese erhält der Patient eine Arznei, die auf sein individuelles Symptombild abgestimmt ist.